Wirkstoffe
Wirkstoffe sind wirksame Bestandteile innerhalb einer Präparateformulierung.
Die technischen Wirkstoffe sind nur zu einem geringen Anteil (ca. 1-3% bei Insektenmitteln; 0,005-0,1% bei Nagermitteln) in den anwendungsfertigen Präparaten enthalten. Sie sind bei sach- und fachgerechter Anwendung durch den ausgebildeten Schädlingsbekämpfer unbedenklich. Gesundheitsbeeinträchtigungen für die Benutzer behandelter Räume sind deshalb nach dem heutigen Stand der Wissenschaft praktisch ausgeschlossen.Die Wirkungsdauer langzeitwirksamer Beläge ist immer abhängig vom behandelten Untergrund, vom Raumklima, der Lichteinwirkung und vom Reinigungsverhalten. Unerwünschte Langzeitbeläge können regelmäßig mit geeigneten Dekontaminationsmitteln wie z.B. alkalischen Reinigern entfernt werden.
Insektizide |
Gruppe |
Beschreibung |
Bendiocarb |
Carbamat |
Insektizid mit Kontakt- und Fraßwirkung. Cholinesterase-Inhibitor. Schneller Knockdown-Effekt und gute Residualwirkung. |
Tetramethrin |
Pyrethroid |
Insektizid mit Kontaktwirkung, vergleichbar mit den Pyrethrinen. Schneller Knockdown-Effekt. |
Imidacloprid |
Chlornicotinylderivat |
Auf molekularer Ebene beruhen die insektiziden Eigenschaften von Imidacloprid auf einer sehr spezifischen Wirkung auf die Nervenzellen-Rezeptoren von Insekten und auf der Beeinflussung der Signalübertragung im Nervensystem. |
Pyriproxyfen |
Juvenilhormon |
Insektenwuchsregulator. Als Juvenilhormonanalog stört es die Metamorphose der Insekten. |
Fenitrothion |
Organophosphat |
Insektizid mit Kontakt- und Fraßwirkung. Cholinesterase-Hemmstoff. Wird oft als Fraßgift verwendet. |
Cyfluthrin |
Pyrethroid |
Insektizid mit Kontakt- und Fraßwirkung. Besitzt eine sehr hohe Residualwirkung. Wirkt auf das Nervensystem der Insekten mit schneller Knockdown-Wirkung. |
Cyphenothrin |
Pyrethroid |
Insektizid mit Kontakt- und Fraßwirkung. Wirkt auf das Nervensystem von Insekten mit schnellem Knockdown-Effekt. Hat repellierende Eigenschaften und einen guten Residualeffekt. |
Piperonylbutoxid |
Synergist |
Synergist, Resistenzbrecher. |
Naturpyrethrum |
Pyrethroid |
Insektizid mit Kontaktwirkung. Stört die Weiterleitung von Impulsen in den Nervenenden. |
Bioallethrin |
Pyrethroid |
Insektizid mit Kontakt- und Fraßwirkung. Schnelle Knockdown-Wirkung ohne Langzeiteffekt. |
Permethrin |
Pyrethroid |
Insektizid mit Fraß- und Kontaktwirkung. Es wirkt gegen Adulte, Eier und Larven. Geringer Repellent-Effekt. |
Deltamethrin |
Pyrethroid |
Insektizid mit Fraß- und Kontaktwirkung. Der Wirkstoff greift im Natriumkanal des Neurons ein und stört somit die Weiterleitung von Impulsen in den Nervenenden. |
Chlorpyrifos |
Organophosphat |
Insektizid mit Kontakt-, Fraß- und Atemwirkung. Hemmstoff der Cholinesterase. |
Diazinon |
Organophosphat |
Insektizid mit Kontakt-, Fraß- und Atemwirkung. Schnelle und gründliche Anfangswirkung. Hemmstoff der Cholinesterase. |
Propoxur |
Carbamat |
Insektizid mit starker Kontaktwirkung. Cholinesterase-Hemmstoff. |
Esfenvalerat |
Pyrethroid |
Insektizid mit Fraß- und Kontaktwirkung. Der Wirkstoff greift im Natriumkanal des Neurons ein und stört somit die Weiterleitung von Impulsen an die Nervenenden. |
Etofenprox |
Pyrethroid |
Insektizid mit Kontakt- und Fraßgiftwirkung. Der Wirkstoff greift im Natriumkanal des Neurons ein und hemmt somit die Nervenfunktion. Die Nicht-Esterstruktur führt zu anderem Abbauverhalten in Insekten und in der Umwelt gegenüber den gebräuchlichen Ester-Pyrethroiden. |
Fipronil |
Phenylpyrazole |
Es erfolgt eine Blockade des durch die GABA (gamma-Aminobuttersäure) regulierten Ionenkanals, speziell des Chloridkanals. Durch diese Wirkungsweise können Insekten, die gegen Acetylcholinesterase-hemmende Insekten, wie verschiedene Cyclodiene, Carbamate oder Pyrethroide, resistent sind, bekämpft werden. |
Hydramethylnon |
Energieblocker |
Fraßgift mit verzögerter insektizider Wirkung. Hemmt den mitochondrialen Elektronentransport, was zur Störung der ATP-Bildung führt. Dadurch wird die Energieproduktion auf Zellebene unterbunden. |
Lamda-Cyhalothrin |
Pyrethroid |
Insektizid mit Kontakt- und Fraßwirkung. Wirkt auf das Nervensystem von Insekten mit schnellem Knockdown-Effekt. Hat repellierende Eigenschaften und besitzt eine hohe Dauerwirkung gegen Adulte und Larven. |
Rodentizide |
Gruppe |
Beschreibung |
Warfarin |
erste Generation, Multiple-Dose-Wirkstoff |
Aufnahme aus dem gastrotestinalen Trakt und durch die Inhalation, in geringem Maße durch die intakte Haut. Hemmt die Bildung von Prothrombin durch Ersetzen des Vitamins K im Komplex, dadurch verminderte Gerinnungsfähigkeit des Blutes (Antikoagulans). Für die tödliche Dosis ist mehrmalige Aufnahme notwendig. |
Bromadiolon |
zweite Generation, Multiple-Dose-Wirkstoff |
Hemmt die Blutgerinnung durch Blockierung der Prothrombinbildung. Führt bei wiederholter Aufnahme zum Tod der Nagetiere durch innere Blutungen. Durch Wirkungsverzögerung tritt auch bei wiederholter Aufnahme keine Köderscheu auf. |
Difethialon |
jüngster Wirkstoff der zweiten Generation, Single-Dose-Wirkstoff |
Wirkt als Blutgerinnungshemmer durch Hemmung der Epoxid-Reduktase im Vitamin K-Stoffwechsel. |
Difenacoum |
zweite Generation, Multiple-Dose-Wirkstoff |
Blutgerinnungshemmer. Wiederholte Aufnahme subletaler Mengen erforderlich. |
Brodifacoum |
zweite Generation, Single-Dose-Wirkstoff |
Rodentizid mit blutgerinnungshemmender Wirkung (Antikoagulans). Blockierung der Prothrombinbildung. |
Coumatetralyl |
erste Generation, Multiple-Dose-Wirkstoff |
Blutgerinnungshemmer. Blockierung der Prothrombinbildung in der Leber. |
Cholecalciferol |
Vitamin |
Cholecalciferol ist ein lebensnotwendiges natürliches Vitamin D3, aber in hohen Dosen wird eine letale Hypervitaminose produziert, charakterisiert durch Hypercalcaemie in den Gefäßen und Organen. Steigerung des Cholesterins. Die Zeit zwischen Futteraufnahme und Tod ist kürzer als bei Blutgerinnungshemmern. |
Chlorphacinon |
erste Generation, Multiple-Dose-Wirkstoff |
Hemmt die Blutgerinnung durch Blockierung der Prothrombinbildung. Führt bei wiederholter Aufnahme zum Tod der Nagetiere durch innere Blutungen. Durch Wirkungsverzögerung tritt auch bei wiederholter Aufnahme keine Köderscheu auf. |
Sulfachinoxalin |
Bakterizid |
Tötet Vitamin K-produzierende Bakterien in der Darmflora der Nager und verhindert dadurch die Wiedererholung von Ratten und Mäusen nach Aufnahme von Blutgerinnungshemmern. |
Textquelle: Frowein